„Mein Onkel Vinko wurde zwei Mal getötet – ein Mal, als ihn die Nazis in Auschwitz ermordeten, und ein zweites Mal, als er und die vielen anderen Opfer totgeschwiegen wurden. Wer vergessen wird, stirbt ein zweites Mal.“
Diese Worte spricht der Neffe des 1943 getöteten Roma-Musikers Vinko Paul Franz bei der Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin, 2012 – erst 67 Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft. Rajana Inderbieva (4a) zitiert sie bei ihrem einleitenden Impulsreferat über Gedenkkultur. Sie ist Teilnehmerin des Projektes “BAfEP10 Goes Europe” und war mit ihren Kolleginnen Ende März in Berlin, unter anderem bei diesem Denkmal.
Die Aktionstage Politische Bildung finden seit 2002 jährlich statt und werden von “Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule” im Auftrag des Bildungsministeriums koordiniert. Heuer konnte die BAfEP10 zu einer Veranstaltung im Rahmen dieser traditionsreichen Kampagne einladen.
Der Debattierklub der Schule veranstaltete eine öffentliche Debatte zum Thema Gedenkkultur. Das Thema wurde wegen des Erasmus+ Projektes “BAfEP10 Goes Europe” gewählt, in dessen Rahmen unter anderem ein Erinnerungsweg für Opfer des Nationalsozialismus in Wien-Favoriten gestaltet wird.
Schüler:innen des Debattierklubs der VBS Floridsdorf hatten die Einladung angenommen und unterstützen sowohl die Teams als auch die freien Redner:innen. Die Motion der Debatte war “Die Regierung fordert die verpflichtende Einhaltung von Gedenktagen an Schulen.” Obwohl dieses Thema es der Regierungsseite argumentativ recht einfach macht, schlug sich die Opposition wacker und unterlag schlussendlich nur um einen Punkt.
Als beste Redner:innen wurden Moriah von der VBS Floridsdorf und David (BAfEP10) gekürt. Die Aktionstage 2024 werden unter dem Motte “Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit” stehen, was reichlich Stoff für weitere Debatten bietet!

Debatte über Gedenkkultur im Rahmen der Aktionstage politischer Bildung 2023