Die Klasse 2A der Bafep 10 hat im heurigen Schuljahr in Geschichte und Sozialkunde das Thema „Indigene Bevölkerung Amerikas“ zunächst in Form eines Portfolios bearbeitet. Im Rahmen dieses offenen Lernprojektes beschloss die Klasse gemeinsam mit mir, Martina Seeburger, dieses Thema auch im Kindergarten umzusetzen und plante diesbezüglich eine – der Einfachheit halber -„Indianerfest“ genannte Aktion mit den Kindern und Pädagoginnen unseres Übungskindergartens.
Zunächst überlegte die Klasse in kleinen Gruppen, welche Aktivitäten hierbei angeboten werden sollten und kam zu dem Entschluss, folgende Bereiche den Kindern in Fragestellungen näherzubringen:
Wie und wovon haben Kinder und Erwachsene in Nord- und Südamerika vor Jahrhunderten gelebt, was haben sie gegessen und getrunken, wo haben sie gewohnt und geschlafen, was haben sie in ihrer freien Zeit gemacht, womit haben sie sich und ihre Behausungen geschmückt usw.?
Daraus entwickelten die Mädchen mehrere Stationen, die kindgerechte und sachlich richtige Antworten auf diese Fragen geben sollten.
In monatelanger Vorbereitung erstellte die Klasse dann im Werkunterricht gemeinsam mit Frau Professor Kreuzwegerer verschiedene Gegenstände in Rohfassung, z.B. Rainmaker, Dreamcatcher und Amulette, die am Festtag von den Kindern fertiggestellt werden konnten. Außerdem wurden in diesem Gegenstand für die Kinder auch „Festpässe“ und Federschmuck gewerkt, die sie nach Abschluss des Festes selbstverständlich behalten durften.
Im Projektunterricht wurden der einfache Text und die eingängige Melodie für ein Lied entwickelt, das die Kinder rasch erlernen konnten und dazu tanzen und singen sowie musizieren durften. Frau Professor Bancsich unterstützte dabei ihre Schülerinnen tatkräftig.
Im Englischunterricht lernte die Klasse mehrere AutorInnen kennen, die aus dem Kulturkreis der indigenen Bevölkerung stamm(t)en und konnten einige Werke gemeinsam mit Frau Professor Kern lesen, um einen Einblick in den – teilweise leider problematischen – Alltag z.B. in Reservaten zu bekommen. Mit Sachbüchern und Spielen brachten die Mädchen ihre Erkenntnisse daraus den Kindern dann näher.
Im Didaktikunterricht erhielten die Mädchen nähere Informationen zur Planung und zum Ablauf eines Projektes sowie zur Gestaltung von Spielen und anderen Aktivitäten im Kindergarten durch Frau Professor Winkelhofer, dies konnten sie dann praktisch für dieses Projekt umsetzen.
Am 19.6.2017 begann bereits um 7.30 Uhr für einige Schülerinnen der 2A der Festtag. Unterstützt durch die obengenannten Kolleginnen, bereiteten sie die Räume für die einzelnen Stationen wie „Schminken“, „Werken“, „Musik und Tanz“, „Gemeinsame Jause“ und ebenso einen „Ruheraum“ vor, in dem die Kinder sich mit Sachliteratur und Spielen wie einem Memory zum Thema „Indigene Völker“ sowie einer Geheimschrift, die es zu entschlüsseln galt, beschäftigen konnten.
Auch die „gesunde Jause“ wurde für diesen Tag besonders auf das Thema abgestimmt. Für die hungrigen „Krieger“ und „Kriegerinnen“ standen typische Nahrungsmittel wie Maisfladen mit Gemüsesorten aus der Neuen Welt (wie z.B. Tomaten, die auch als „Paradiesäpfel“ bezeichnet wurden, aber auch Paprika und Mais) zur Verfügung, außerdem hatten die Kinder die wunderbare Gelegenheit, das typische Getränk peruanischer Hochland-bewohnerInnen – die Chicha morada – kosten zu dürfen.
Nach einem aufregenden und lehrreichen Vormittag, der sowohl für die Kinder als auch für die Schülerinnen und Kolleginnen sehr interessant, aber auch fordernd war, konnten zum Abschluss alle gemeinsam im Bewegungsraum zum selbstkomponierten und eigens gedichteten „Kleiner Indianer“-Lied musizieren, tanzen und singen.
Ein sehr gelungenes Fest, das nur mit tatkräftiger Unterstützung aller Beteiligten zu einem großen Erfolg werden konnte. Dafür möchte ich mich bei allen, die mitgeholfen haben, dieses Fest zu gestalten, sehr herzlich bedanken!
Liebe Grüße und schöne Sommerferien wünscht euch allen
Martina Seeburger