Martha, Senta und Sigmund: Die Kinder aus unserem Schulbezrik

(c) Maison d’Izieu
Sigmund Springer Geboren am 15.03.1936 in Wien
Vater: Mendel Lazar, geboren am 03.01.1906 in Tpano (Polen), Mutter: Sarah Leifer, geboren am 02.11.1901 in Nadworna (Galizien)
Die Familie wohnte von 1938 bis 1939 in der Leibnizgasse 8/8, im 10. Wiener Gemeindebezirk.
Abmeldung: 03.02.1939, Ziel: Belgien
Die Familie flüchtete zunächst nach Frankreich. Sein Vater Mendel Lazar und seine Mutter Sarah wurden im Lager in Rivesaltes in der freien Zone interniert und dann von der Vichy-Polizei an die Gestapo in Drancy ausgeliefert. Am 11.09.1942 wurden beide mit dem Transport Nr. 31 nach Auschwitz deportiert.
Sigmund kam mit Hilfe der Kinderhilfsorganisation OSE nach Izieu.
Er wurde am 13. April 1944 im Transport Nr. 71 mit den anderen Kindern aus dem Kinderheim Izieu nach Auschwitz deportiert.

 

(c) Maison d’Izieu
Martha und Senta Spiegel
Martha, geboren am 27.09.1933 in Wien
Senta, geboren am 30.03.1935 in Wien
Vater: Aron, geboren am 22.05.1910 in Podhajce (Polen), Mutter: Rachel Wicznic Vogelbaum, geboren am 10.06.1907 in Skalat (Polen), Trauung: 30.10.1932, Wien Leopoldstadt
Die Familie wohnte vom 23.04.1938 bis zum 30.09.1938 in der Landgutgasse 45/5 (vielleicht Pernerstorfergasse 78, nach anderen Angaben) im 10. Wiener Gemeindebezirk.
Abmeldung: 21.09.1938, Ziel: Brüssel (Belgien) Die Familie flüchtete zunächst nach Frankreich.
Nach der Deportation der Eltern am 25. September 1942 mit dem Transport Nr. 37 wurden die beiden Mädchen von der Hilfsorganisation OSE ins Kinderheim Izieu gebracht.
Am 13. April 1944 wurden auch sie im Transport Nr. 71 zusammen mit den anderen Kindern des Heims nach Auschwitz deportiert.
Der Vater konnte überleben und erhielt bei seiner Rückkehr aus dem Lager die Nachricht, dass seine gesamte Familie in den Gaskammern ums Leben gekommen war.

 

Werde aktiv:

Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Verein „Steine der Erinnerung“ einen Erinnerungsstein für Sigmund Springer gelegt. Besuche den ehemaligen Wohnort von Sigmund in der Leibnizgasse 8 und erinnere an ihn. Den Ort findest du in unseren Story Maps:

https://uploads.knightlab.com/storymapjs/ee459cf68fb51876d2be3fb315e3bb3d/gedenkorte-in-favoriten/draft.html

 

Begleitmaterialien:

Wir haben uns während unserer Erasmus+ Projektwoche in Brüssel gemeinsam mit unserer Partnerschule auch mit verfolgten Kindern in Belgien auseinandergesetzt und wie dort an sie erinnert wird. Wenn ihr auch einmal eine Brüsselreise macht, könnt ihr über die I-Walk App der USC-Shoah-Foundation das Leben von Kindern nachzuvollziehen, die den Holocaust überlebt haben – Michel, Sonia, Helene und Gilbert. Ihre Familien stammten aus Polen, Ungarn und Rumänien und lebten während der Vorkriegs- und Besatzungszeit in dem Stadtteil Marolles und der Brüsseler Innenstadt. Auf dem Rundgang werden Videoclips, historische Bilder und biografische Texte mit Erinnerungsorten und -zeichen kombiniert, sodass ihr das Schicksal dieser Kinder nachvollziehen könnt.

https://historia.europa.eu/de/lernen/iwalk-versteckte-kinder-ueberlebende-des-holocausts-bruessel