Tanzen im Rollstuhl, wie geht denn das?

Ein Aktionstag mit den mixed-abled Performancekünstler*innen Vera Rosner und Frans Poelstra zeigte es der 4a und 4b auf eindrucksvolle Weise. Sie ermöglichten den Schüler*innen, zu Beginn des neuen Jahres nicht nur gelebte Inklusion zu erfahren, sondern sie wurden auch von der Freude zum Tanz angesteckt. Die Teams von Mellow Yellow setzen sich aus erfahrenen Performer*innen des zeitgenössischen Tanzes zusammen und sind „mixed-abled“, das heißt, eine/r der Künstler*innen hat eine körperliche Beeinträchtigung. Das muss nicht eine Tänzerin im Rollstuhl sein – wie es bei Vera Rosner der Fall ist – auch sehbeeinträchtigte oder gehörlose Tänzer*innen kommen in Schulen, zeigen kurze Performances und leiten konkrete Gruppenerfahrungen mit Tanz, Theater oder Musikaktionen. In der Pause stärkten sich die Teilnehmer*innen an einem selbst gekochten Buffet der 1c.

Nach einer kurzen biographisch getanzten Einführung von Vera Rosner und Frans Poelstra wurden die Schüler*innen schrittweise ins Tanzgeschehen einbezogen. Dann hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, in Gruppen im Rollstuhl oder ohne Rollstuhl zu tanzen, zu improvisieren und am Ende eine kleine Präsentation zu entwickeln. Die Freude am Tanz, eigenes Erleben und ganz viel Spaß standen hierbei im Vordergrund. Bei einem zwei Wochen später stattfindenden Resonanztreffen konnten die Schüler*innen Fragen stellen. Mit ihrer offenen und herzlichen Art hat Vera Rosner viel dazu beigetragen, Berührungsängste abzubauen, den Schüler*innen einen Aspekt von Diversität in unserer Gesellschaft näherzubringen und ihnen vor allem die Selbstverständlichkeit gelebter Inklusion erlebbar gemacht, denn: „Chancengleichheit besteht nicht darin, dass jeder einen Apfel pflücken darf, sondern dass der Zwerg eine Leiter bekommt.“ (Reinhard Turre)

Das Projekt Mellow Yellow hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, junge Menschen mit der Diversität in unserer Gesellschaft und zugleich mit der Freude am Tanz in seinen vielfältigen Formen bekannt zu machen. „Solange Kinder/Jugendliche in ihrem gesamten Bildungsweg nie mit Menschen mit Behinderungen in Berührung kommen, nie Fragen stellen, nie gemeinsame positive Erfahrungen machen können, sind Angst, Unsicherheit und Distanz die Folge“, schreibt das Team über das Projekt. Das Kommunikationsmittel hierfür ist der zeitgenössische Tanz. „Die Techniken und Methoden von Contact Improvisation ermöglichen Menschen, sich mit all den Unterschiedlichkeiten, Besonderheiten und Möglichkeiten des Körpers auszudrücken und durch tänzerische Bewegungsabläufe das „Trennende“ aufzulösen bzw. unsichtbar zu machen. “

Inklusion bedeutet die Einbeziehung aller Menschen in die Gesellschaft, die Wertschätzung und Anerkennung der Diversität (Verschiedenheit) in einem Miteinander, in dem keine Person ausgeschlossen wird, unabhängig von Herkunft, Beeinträchtigung, sexueller Orientierung oder Lebensalter. Sich mit den unterschiedlichen Ausprägungen von Diversität auseinanderzusetzen ist ein großes Anliegen von Frau Mag.a Claudia Krasel im Unterrichtsfach „Interkulturelle Kompetenz“, einem Schwerpunkt der Bafep10.

Mellow Yellow: Inklusion durch Tanz